Island und Grönland 2015

Island




Godafoss
Etwas umständlich ging es von München nach Dresden, dann weiter nach Berlin und Reykjavik. Dort kamen alle Reiseteilnehmer zum ersten Mal zusammen und wir holten den Mietwagen ab. Die erste Übernachtung haben wir gleich in der Nähe des Flughafens gebucht. In Sandgerdi standen ein paar einsame Hütten in der Nähe des Strandes, die endlose Weiten und einen Whirpool boten. Damit wurde es ein sehr entspannter Abend. Wir waren im örtlichen Restaurant und testeten den lokalen Fisch, fuhren zum Supermarkt und genossen den Rest des Abends im Whirpool. Am nächsten Morgen ging es dann richtig los. Ab jetzt hieß es: Übernachten im Zelt, was in Island eine günstige Alternative ist und selten mehr als 10€ pro Nacht und Person kostet. Ein Hostel schlägt mit fast 100€ zu Buche. Von Sandgerdi ging es auf der Ringstraße Richtung Osten. Den Golden Circle verschoben wir auf das Ende der Reise.Vorbei am Hekla, dem aktivsten Vulkan Islands und dem bekannten Eyjafjallajökull Gletscher ging es immer weiter Richtung größter Gletscher Europas, dem Vatnajökull. Kleiner Stopps machten wir bei diversen Wasserfällen, heißen Quellen und verlassen Häusern, die teilweise komplett aus Torf gebaut waren. In Skaftafell fanden wir einen schönen Zeltplatz mit super Ausblick. Dort blieben wir für 2 Tage mit dem Ziel, den höchsten Berg Islands (Hvannadalshnúkur, 2110 m) zu besteigen. Am nächsten Morgen ging es um 4:30 Uhr los. Gut 2000 Höhenmeter warteten auf uns, davon ein bisschen weniger als die Hälfte auf dem Gletscher. Der Parkplatz und der Weg waren teilweise schwer zu finden, da sie nicht ausgeschildert waren. Der Start war gut und wir kamen gut voran, am Übergang zum Gletscher wehte uns allerdings schon ein starker Wind entgegen, der noch stärker werden sollte. Bis 1800 m Höhe quälten wir uns gegen den Wind, der ein Sturmtief ankündigte, bevor wir uns zum Umdrehen entschlossen. Es zog Nebel auf und durch den Wind waren wir ziemlich entkräftet. Wir stiegen ab und machten erst einmal Pause, um etwas zu essen. Etwas enttäuscht kamen wir wieder im Camp an. Leider war es inzwischen auch dort windig und die nächsten Tagen sollte es nur selten trocken sein. 

Blick vom Campingplatz
Am nächsten Tag schauten wir uns noch einen Wasserfall (Svartifoss) in der Nähe des Campingplatzes an bevor es weiter ging Richtung Norden. Im Osten gibt es nicht so viel zu sehen und aufgrund des Wetters entschieden wir uns, die längste Strecke an diesem Tag zurückzulegen. Unterwegs stoppten wir noch am Jökulsárlón, was ein Gletschersee mit Zugang zum Meer ist. Dort kann man viele schöne Eisberge sehen. Der Hunger trieb uns weiter nach Höfn, wo wir noch einmal einkauften und Burger aus 100% isländischem Rind verspeisten. Gut gestärkt fuhren wir weiter, auf teils abenteuerlichen Straßen, und kamen gegen 22 Uhr in Reykjahlíð am See Mývatn an, was übersetzt Mückensee hieß. Den Mücken war es zum Glück bei 7 Grad und Regen auch zu kalt. Den nächsten Tag verbrachten wir komplett in der blauen Lagune des Nordens, da es einfach schön war, mal wieder Wärme zu spüren. Am nächsten Tag ging es nach Húsavík zum Wale gucken und ins Walmuseum. Es war noch immer starker Wind und das Boot schwankte sehr, aber wir konnten Buckelwale, Schweinswale und Zwergwale sehen. Das war wirklich ein Erlebnis. 
Þingvellir
Selfoss
Am Tag darauf gingen wir nochmals Wandern in der Gegend und mussten aus einem Canyon klettern, weil wir den falschen Weg gewählt hatten. Auch diese Tour überstanden wir unbeschadet und fuhren am Abend Richtung Akureyri mit Stopp am Godafoss. Hier endet meine Islandreise und am nächsten Tag ging es für mich 6,5 Stunden im Bus zurück nach Reykjavik um Jessica zu treffen, mit der es nach ein paar ruhigen Tagen in Reykjavik nach Grönland gingen. In Reykjavik gab es nicht viel zu sehen, daher machten wir einen Tagesausflug zum Golden Circle und bestaunten Geysire, Wasserfälle und die Spalte zwischen Amerika und Europa am Þingvellir, wo wir am nächsten Tag auch schnorcheln gingen. Das war sehr kalt, aber gigantisch


Grönland





Tasiusaq
Eqaloruutsit Glacier
 Am 11. August ging es vom Domestic Airport in Reykjavik nach Grönland. Schon die ersten Ausblick waren gigantisch. Ein riesige Eisfläche, hunderte von Gletscher und eine überraschend grüne Küste. Wir landeten in Narsarsuaq und wurden abgeholt und mit dem Boot nach Qassiarsuk. Dort machten wir einen kurzen Stopp im Hostel bevor wir mit dem Jeep nach Tasiusaq gefahren wurden. Dort war unser Hostel für die nächsten 3 Tage. Wir trafen unseren Guide Cesar und den Rest der Gruppe, die alle Spanier waren. Am Nachmittag ging es direkt für ein paar Stunden mit den Kayaks raus. Noch blieben wir in unserer kleinen Bucht. Am nächsten Tag war es leider morgens zu windig und wanderten etwas, bevor es am Nachmittag mit den Kayaks ins Fjord ging. Der Wind hatte viele Eisberge in Bucht gedrückt und die Sonne ließ diese nun kalben, drehen, kollabieren, was ein gigantisches Schauspiel für uns war. Am nächsten Tag durchquerten wir die ganze Bucht, liefen zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Eqaloruutsit Glacier. Dann ging es weiter im Fjord zur gegenüberliegenden Seite und zurück zum Hostel, wo wir erst sehr spät und ausgehungert ankamen. Nun stand uns die letzte Nacht bevor. Die extreme Ruhe und Nähe zur Natur waren das Beeindruckenste. Den ganzen Tag draußen zu sein und ganz nah an den Eisbergen zu sein, war Abenteuer pur. Grönland ist unbeschreiblich schön, man trifft nur selten Menschen und ich habe mich noch nie näher an der Natur gefühlt wie dort. Es gibt weder Handynetz, noch Internet und obwohl der Ausblick jeden morgen ähnlich war, war er doch immer wunderschön.
Am nächsten Tag wanderten wir zurück nach Qassiarsuk, wo wir am Nachmittag ankamen und am Abend noch eine Tour durch den Ort machten und viel über die Wikinger und Inuit lernten. Die Nacht war etwas unruhig, da dieses Hostel doch sehr gut belegt war, aber immerhin gab es eine warme Dusche bevor es 3 Tage in die Wildnis ging. Am Morgen wurden wir mit dem Zodiac zurück nach Narsarsuaq gefahren und mit dem Jeep zum Fuße des Flower Valley. Von dort wanderten wir ins Tal und stiegen über die "Wall of Death" zum Mellem Land auf, welches ein Hochplateau zwischen 2 Gletschern ist und viele Seen beheimatet. Leider auch viele Mosquitos. Gegen Nachmittag erreichten wir das Camp und das Maximum an Mosquitos. Die Nächte im Mellem Camp sollten sehr kalt werden. Am nächsten Tag bestiegen wir einen 960 m hohen Berg und verbrachten den Nachmittag mit Gletscher gucken. Der Qooroq Glacier ließ uns nicht im Stich. Die gesamte Vorderfront brach ab, als wir da saßen und bot uns ein gigantisches Schauspiel. Am nächsten Tag machten wir noch einen Stopp beim Kiattut Glacier bevor es zurück zum Flower Valley ging. Mit dem Zodiac fuhren wir noch an die Eisfront des Qooroq Glacier, den wir am Tag zuvor von oben gesehen haben und hatten einen "Sundowner". Am Abend wurden wir aus dem Hostel ausquartiert, was sich als Glück herausstellte. So hatten wir einen sehr schönen Abend mit Inutit Dinner und Marillenschnaps. Am nächsten Tag war das Abenteuer Grönland leider vorbei und es ging über Reykjavik zurück nach München. An diesen Urlaub werde ich noch lange denken. Die Natur, die Ruhe und die Einfachheit des Lebens haben mich tief beeindruckt. 

Qooroq Glacier

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