Marokko im November 2013
Strassenschilder |
Von Genf ging es mit Easyjet nach Marrakesch. Dort wurden wir vom Taxi in unser Hotel gebracht, welches nicht in der Medina lag, sondern etwas ausserhalb. Von dort waren es circa 15 Minuten zum berühmten Platz Djemaa el Fna. Gleich am ersten Abend war das unser Ziel. Dieser Platz ist riesig und ein Erlebnis mit diversen Gerüchen und Geräuschen. Es gibt jegliche Spezialitäten des Landes Frisch gekocht. Ausserdem findet man unheimlich viele Gruppen, die Musik machen oder Händler, die etwas verkaufen wollen. Die angrenzende Medina ist ein Irrgarten aus Geschäften und Häusern, in der man sich sehr gut verlaufen kann. Autos sind in den kleinen Gassen verboten. trotzdem hält die Leute das nicht davon ab, mit Motorrädern, Fahrrädern, etc. an einem vorbei zu rauschen. Wir verbrachten nur etwas mehr als einen Tag in Marrakesch, aber etwas froh war ich schon, als wir uns verabschiedeten. Es ist eine gigantische Stadt, die niemals schläft mit gigantischen Bauwerken. Allerdings ist es auch eine Stadt, die niemals leise ist. Eine Mischung aus hupenden Autos, schreienden Menschen und Hundegebell begleiten einen Tag und Nacht. Insgesamt ist Marokko noch ein sehr günstiges Reiseland. Die Uebernachtung in ordentlichen Hotels kostet circa 30 € und ein Essen mit Getränk etc. nicht mehr als 5 €.
Von Marrakesch ging es am Nationalfeiertag zu Ehren des Königs nach Imlil (1700 m). Die Stadt ist Ausgangspunkt für diverse Bergbesteigungen. Unser Ziel war der Toubkal. Mit 4167 m ist er der höchste Berg des Atlas Gebirges. Von Imlil ging es an diesem Tag bis auf 3100 m zur Refuge des französischen Alpenvereins. Dieser Höhenunterschied von fast 3000 m binnen 12 Stunden ging auch an uns nicht spurlos vorbei. Unser Guide Ibrahim und unser Koch Hassan versorgten uns so gut wie möglich und bei -13°C gingen wir schnell ins Bett. Aufgrund der Höhe, Kälte und 20 Menschen in einem Raum fanden wir nur wenig Schlaf. Um 5:00 war die Nacht vorbei. Ich zog alles an, was ich bei mir hatte und versuchte den Kreislauf in Schwung zu bringen. 2 Tage sind vielleicht doch etwas wenig um von 0 auf 4000 m zu laufen. Meine Reisepartnerin hatte zu dieser Zeit schon die Höhenkrankheit dahin gerafft. Ich zog also alleine mit Ibrahim los. Der Anfang der Strecke war noch warm und wir genossen den Sternenhimmel. Trotz Sonnenaufgang um 6:30 Uhr war es zunehmend schwerer und kälter. Ich wollte dann doch einige Male umkehren. Allerdings sagt Ibrahim immer wieder: We are almost there. Almost ist ein sehr flexibles Wort... Am Ende waren wir um kurz nach 9 Uhr auf dem Gipfel bei -22°C. Es war ein wahnsinnig schönes Erlebnis, auch wenn ich mir geschworen haben, so etwas nicht so schnell wieder zu machen. Der Rückweg war dann einfach. Von der Höhe nichts mehr zu spüren - wie so oft. Um kurz nach 11 erreichten wir die Hütte und nach dem Mittag ging es wieder nach Imlil. 1000 m hoch und über 2000 m wieder runter. Ich spürte diese Wanderung noch Tage später in meinen Beinen. Abends kamen wir nach einer nervenaufreibenden Taxifahrt wieder in Marrakesch an. Leider verbrachte ich die Nacht auf der Toilette und durfte immernoch nicht meinen Schlaf nachholen.
Am nächsten Tag ging es sehr früh nach Ouarzazate. Eine 4-stündige Busfahrt durch das Atlasgebirge stand uns bevor. Am Mittag erreichten wir den Ort und unser Hotel. Es war 26 Grad warm und unser Hotel war sehr schön und ruhig. Wir beschlossen bis zum Ende hier zu bleiben, um etwas Sonne und Erholung zu tanken. Wir erkundeten die Stadt, die alte Kasbah, genossen den Pool und fuhren bis zum Rand der Wüste inklusive einem Ritt auf einem Dromedar- Insgesamt bietet Marokko eine atemberaubende Landschaft mit Bergen, Palmen, Wüste und gigantischen Farbkontrasten. Die Menschen sind immer sehr nett und hilfreich, allerdings versuchen sie auch immer Geld zu verdienen. Nach diesen 3 Tagen in der Wärme ging es zurück nach Marrakesch in einem Bus voller sich übergebenden Marokkaner. Diese Erlebnis war wohl eines der weniger schönen, kann aber eben auch passieren. Zurück in Marrakesch verbrachten wir dann die Nacht in der berühmten Medina, was uns allerdings einen langen Fussweg mit Gepäck bescherte und ein Zimmer ohne Tür zum Bad. Diesen teil übernahm ein Vorhang. Wir genossen noch einmal die marokkanische Küche auf dem Markt und gaben unser letztes Geld aus. Am Sonntag flogen wir dann in aller Frühe zurück. In Erinnerung bleibt ein wunderschöner Urlaub und eine gigantische Bergbesteigung. Die beste marokkanische Spezialität war für uns Pastilla (Huhn mit Mandeln in Teig).
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