Kilimanjaro/Safari 2012


Besteigung des Kilimanjaro 15. - 20.07.2012

Tag 1



Am Startpunkt
Unsere Hütte
Nachdem wir am 14.7. um 21 Uhr Ortszeit in unserem Hotel in Moshi, Tansania ankamen, wurden wir am Morgen des 15.07. von unserem Guide Godfrey gebrieft und gegen 9 Uhr in einen Kleinbus geladen. Mit dabei unsere 2 Taschen, in denen hoffentlich alles war, was wir in der nächsten Woche brauchen werden und eine weitere Gruppe: Simon und Daniel, die mit uns gemeinsam die Besteigung wagen wollten.
Nach Tansania sind wir von Zürich aus mit KLM geflogen. Gegen 6:30 Uhr morgens ging es los, über Amsterdam zum Kilimajaro Airport. Dort wurden wir in einem Jeep abgeholt, der so etwas wie einen Gurt nicht besass. Aber gut, wir waren in Afrika. Als erstes fiel uns die Dunkelheit und der wahnsinnig schöne Sternenhimmel auf. Die Sterne sollten wir in den nächsten Tagen noch öfter sehen. Die Sonne ging täglich gegen 19:30 Uhr unter und dann war es wirklich dunkel.

Ausblick von der Hütte am Morgen
Vom Hotel in Moshi ging es zum Marangu Gate, von dem aus unser Trip starten sollte. Vorher wurde von unseren Guides noch Fleisch frisch vom Strassenrand gekauft und wir mussten uns registrieren. Eine Stunde Warterei begann. Wir starteten von ca. 1800 m Höhe und sollten an diesem Tag ca. 7 km bis auf 2700 m zurücklegen. Es ging durch den tropischen Regenwald, vorbei an Wasserfällen und Affen. Lunch gab es auf der Hälfte des Weges. Die Lunchbox war gefüllt mit Blätterteigtsche, Ei, Saft, Keksen, Früchten und einem Muffin.
Wasserfall
Ein Plumsklo war auch in der Nähe und gab uns einen guten Ausblick auf die Toilettenverhältnisse der nächsten  Tage. Plumsklo ist eigentlich zu viel gesagt. Es war mehr ein Loch im Boden mit Hütte drum herum.
Der Rest des ersten Teilstückes war schon anstrengender, aber machbar. Bei den Mandara Huts kamen wir gegen 16 Uhr an (Start gegen 11:00 Uhr). Relaxen? Weit gefehlt. Nach dem Bezug unserer ca. 4 qm Holzhütte, die wir in dieser Nacht für uns hatten (normalerweise 4 Personen), mussten wir zur Akklimatisation noch 300 m höher zum Maundi Krater laufen. Zwischendurch gab es immerhin Popcorn und Tee und eine Schüssel warmes Wasser zum Waschen. Trinken sollten wir jeden Tag circa 4-6 Liter, was wir auch einhielten.  Allerdings müssen die auch ständig wieder raus, was zu Toilettengängen an jeder möglichen Stelle und auch mitten in der Nacht führte. Am ersten Tag gab es noch normales Wasser. Später mussten wir dem Wasser Chlortabletten beisetzen und man hatte immer das Gefühl man trinkt einen Pool leer. Mit Brausetabletten lies sich der Chlorgeschmack etwas abmindern.

Lunchbox
Der Maundi Krater war schön anzusehen und nach der Rückkehr bekamen wir unser wohlverdientes Abendbrot, was aus Suppe, Brot, Kartoffeln, gekochtem Gemüse und frischen Obst bestand. Die Kartoffeln wurden in den nächsten Tagen durch Reis und Nudeln ersetzt. Sonst blieb es bei ähnlichem Abendbrot.
Nach dem Essen gegen 19:30 ging es ins Bett. Die Reisestrapazen und die Oropax liessen uns tief und fest schlafen. Nicht alle hatten so viel Glück. Teilweise wurden sie vom Schnarchen der anderen Hüttenbwohner wachgehalten. Die Toilettenpausen in der Nacht meisterten wir immer besser. Obwohl es kalt war, blieb ich jedes Mal kurz stehen um die atemberaubende Ruhe und den gigantischen Sternenhimmel zu geniessen. Eine Taschenlampe sollte man immer dabei haben.

Tag 2


Ein erster Blick auf den Kili
Am Morgen wurden wir gegen 7 Uhr geweckt. Es gab warmes Wasser zum Waschen und englisches Frühstück mit Porridge, Eiern, Toast und Tee. Das Essen war dem Umständen entsprechend super und wir bemühten uns so viel es ging zu essen. Zum einem, um die Energiereserven aufzufüllen und zum anderen auch aus Respekt dem Koch gegenüber.

Heute stand uns die längste Etappe des Aufstieges mit 12 km bevor. Es ging zu den Horombo Huts auf 3700 m. Kurz nach dem Start sahen wir in weiter Ferne zum ersten Mal den Gipfel des Kilimajaros. Unser Ziel. Immer mehr setzte uns die Höhe zu und auch kleinere Anstiege wurden anstrengend.  

Abendessen
Die Landschaft wandelte sich von Wald hin zu Steppe. Gegen 8 Uhr sind wir gestartet. Am Ziel kamen wir gegen 15 Uhr an. In der Mittagspause gab es frittiertes Hühnchen, Saft, Muffin und Energiekekse. Die Versorgung war sehr gut und unsere mitgebrachten Fitnessriegel mussten wir nur selten essen. Auch Traubenzucker etc. brauchten wir noch nicht. Allerdings ging uns unterwegs das Wasser kurz vorm Ziel aus. Mit 4 Litern waren wir losgegangen und es war sehr sonnig und warm. Auch einige Stellen meines Gesichts waren sofort verbrannt. Man muss wirklich jeden Millimeter eincremen. Relativ müde kamen wir auf den Horombo Huts gegen 15:30 Uhr an und bezogen eine Hütte ohne Strom zusammen mit den 2 Jungs. Das Chaos war perfekt, unsere Taschen bedeckten den ganzen Boden und nur auf den Betten war noch etwas Platz.

Horombo Huts
Die Akklimatisation durften wir uns sparen, da wir 2 Nächte hier blieben und am nächsten Tag einen Akklimatisationstag machten. Es gab Tee, Popcorn und Erdnüsse nachdem die Schüssel warmes Wasser gereicht wurde. Die Schüsseln und auch die Brotdosen erinnerten uns doch sehr an das DDR Plastik. Zum Abendbrot gab es neben den üblichen Sachen auch frittierte Kräppelchen aus Bananen. Sehr lecker. Diese wurden zur Suppe gereicht und waren eher herzhaft. Unsere Energiereserven versuchten wir auch mit warmen Kakao aus Trockenmilch (aus der Schweiz!!!) aufzufüllen. Dabei wurden wir von unserem Guide aufgeklärt, dass Milch normalerweise flüssig ist. Vielen Dank, das hätten wir sonst nicht gewusst.

Nach dem Abendbrot ging es ins Bett. Wir schliefen fast 12 Stunden wie Babys, was nur durch gut überlegten Toilettengänge unterbrochen wurde. Nachts war es teilweise sehr kalt und beim Aufwachen tat uns alles weh, da es zwar Matratzen gab, diese aber nicht wirklich dick waren

Tag 3

Der erste vollständige Blick auf den Kili

Zebra Rocks
Die ersten klagten bereits über Kopfschmerzen beim Aufwachen und der Ruhepuls war schon hier erhöht. Auch der 3. Tag begann mit einem deftigen Frühstück und Sonnenschein.
Heute machten wir einen relaxten Ausflug zu den Zebra Rocks und stiegen ungefähr 400 Höhenmeter auf. Christiane (meine treue Kilibegleiterin) vergass gleich einmal ihre Wanderschuhe an zuziehen, was uns noch ein bisschen Verspätung und ihr 50 Höhenmeter extra einbrachte. Nach den Zebra Rocks ging es auf einen Hügel, der dahinter lag und uns einen Blick auf den Kili in seiner völligen Schönheit erlaubte, aber uns auch den morgigen endloses Weg durch die Wüste auf 4700 m zeigte. Dieser Weg sollte noch länger sein als man es von hier aus erwartete.
Rettungsfahrzeug für Verletzte und Höhenkranke
Nach dem Mittagessen (gefülltes Brot, Pommes Frites, Obst) blieb Zeit für ein kleines Schläfchen. Danach zwang ich die ganze Truppe sich die Haare zu waschen. Leider hatten wir nur das warme Wasser in den Schüsseln und waren auch da auf die Träger angewiesen, die das Wasser abkochten. Sie waren etwas verwirrt, wozu man am Ruhetag soviel Wasser braucht. Mit 4 Schüsseln für 4 Leuten waren wir aber noch im Rahmen, wie ich fand. Es gab sogar bis hierhin Duschen und Toiletten mit Wasserspülung. Allerdings hat uns unser Guide vom Duschen abgeraten, da wir uns nur schwer wieder erwärmen würden und auch die Muskeln Schäden davon tragen konnten. Bis zur Rückkehr ins Hotel sollten wir also nicht duschen. Allerdings waren wir meist komplett angezogen inklusive Mütze. Der Dreck fiel daher nicht so auf. Allerdings war es auch hier schon sehr staubig und es hatte nicht viel Sinn frische Hosen etc. an zuziehen, da diese sofort wieder dreckig waren. Der Staub sollte mir bis zur Rückkehr nach Genf erhalten bleiben.

Nach dem Abendessen ging es ins Bett um etwas Kraft zu sammeln. In den nächsten 2 Tagen kamen harte Stunden ohne Schlaf auf uns zu.

Tag 4 


Mawenzi von den Kibo Huts aus fotografiert
Heute ging es wieder 8:00 Uhr los. Von 3700 m ging es 1000 m höher und 10 km weiter zum Base Camp, den Kibo Huts auf 4700 m. Nachdem wir die letzte Wasserstelle passiert hatten, ging die Steppenlandschaft in eine Wüste über. Ein starker Wind wehte und machte es sehr kalt und noch anstrengender zu laufen. Die Anstiege liessen sich nur noch im Schneckentempo bewältigen. Die Toilettenpausen wurden immer schwieriger, da es nun keine Pflanzen mehr gab hinter denen man sich verstecken konnte.

Blick auf die Kibo Huts und Mawenzi
Entgegen kamen uns müde Gipfelhelden und auch solchen, die es nicht geschafft hatten. Nach einem endlosen Marsch im Tempo einer 90-jährigen kamen wir am Nachmittag in 4700 m an. Jeder Gang zur Toilette wurde zur Qual. Fliessend Wasser gab es nicht mehr, Handynetz auch nicht und das Herz schlug in Ruhe wie während eines Fussballspiels. Den letzten Wasserpunkt hatten wir lange hinter uns gelassen. Alles Wasser wurde hoch getragen. Wir bezogen unser 12 Bett Zimmer. Gegen 17 Uhr gab es Abendbrot. Mit Suppe und Spaghetti versuchte uns der Koch eine Freude zu machen. Der Appetit war uns allerdings etwas vergangen. Die Höhe machte uns zu schaffen. Man fühlte sich matt, fertig und alles schmerzte. Gegen 23:00 sollten wir geweckt werden. An Schlaf war nicht zu denken. Die Kälte (ich lag mit 5 Schichten und meiner warmen Trinkflasche im Schlafsack und konnte mich nicht erwärmen), die Höhe und 12 Leute, die abwechselnd auf Toilette gingen, raubten uns den Schlaf.

Tag 5

Gipfelfoto
Nun ist es soweit. 23 Uhr, der Gipfeltag beginnt. 4 Tage haben wir darauf hingefiebert, alle befragt, die uns entgegen kamen. Wir wollten immer wieder wissen, wie wird es sein. Ist es machbar... Das Erwachen war alles andere als schön. Mir war völlig schlecht und mein Kopf tat höllisch weh. Eine Tablette half zum Glück. Alle Schichten wurden angelegt. Die Lampen angebracht, Tee getrunken, Kekse gegessen und los ging es.
  

Blick vom Gilman's Point
Kurz vor Mitternacht setzte sich unsere kleine Gruppe in Bewegung. Heute hatte jeder einen Guide für den Fall, das etwas passiert. Man sah einen wunderschönen Sternenhimmel und eine Schlange aus Stirnlampen, die sich auf den Gipfel quälten. Leider blieb uns für diese Dinge keine Zeit. Jeder Schritt kostete unheimlich Kraft. Herz und Lungen stachen und man fühlte sich am Ende seiner Kräfte. Der Weg war eine Schotterpiste, die einem zusätzliche Kraft raubte, da man oft wieder ein Stück herunter rutschte.



Gletscher
Es wurde immer kälter und windiger. Wolken stiegen auf und liessen die Feuchte in jede Ritze des Körpers kriechen. Der Weg zum Kraterrand erschien endlos. Immer wieder stoppten wir zum atmen oder trinken, was aber keine Entspannung bot, da es bei jedem Stop eiskalt war. Der Weg zog sich über ein riesiges Geröllfeld und ging am Ende in Felsen über, die bis zu 50 cm hoch waren und in unserem Zustand unüberwindbare Hürden darstellten. Meine Hände waren eingefroren und taten unheimlich weh. Meinen Handschuh habe ich auf halben Wege verloren und konnte nur dank unseres Guides weitergehen, der mir seinen gab. Nach unendlich langen 6 Stunden kamen wir am Kraterrand, dem Gilman's Point an. Es war dunkel. In der Ferne konnte man den Sonnenaufgang erahnen. Auf 5600 m waren wir nun. Mir kamen die Tränen, da Hände und Füsse so schmerzten. Endlich stoppten wir und wärmten alles mit schlagen, drücken und reiben auf. Meine Jammerei blieb ungehört. Aufgeben kam für die anderen nicht in Frage. Im Nachhinein bin ich sehr dankbar dafür. Aber in diesem Moment hatte ich kein Gleichgewichtsgefühl, die Orientierung und die Motivation waren verloren. Ich wollte nur noch irgendwo hin, wo es kein Wind gab und es wärmer war. Etwas unvorbereitet war ich schon. Skisachen wären sicher passender gewesen. Die Temperaturen fielen in dieser Nacht bis auf -20 Grad. Mit dem Wind und der Feuchte war es fast unerträglich.


Gletscher auf dem Kraterrand
Vom Gilman's Point waren es noch einmal 200 Höhenmeter und circa 2 Stunden. Mit dem Sonnenaufgang und der Aussicht auf dem Gipfel kam meine Kraft und Zuversicht wieder. Ich erholte mich schnell und schaffte den Weg zum Gipfel ohne Probleme. Leider ging es Christiane immer schlechter. Ich versuchte sie so gut es ging zu unterstützen. Vorbei am Stella Point in 5700 m ging es zum Uhuru Peak, was übersetzt Freiheit bedeutet und nach dem Erreichen der Unabhängigkeit Tansanias so benannt wurde. Das Ziel. Die Vorfreude war riesig. Der Weg war völlig vereist. Im besten Fall gab es 2 Spuren. Manchmal auch nur eine. Mehrere Aufstiegsrouten trafen nun zusammen und immer mehr Leute kämpften sich in kleinen Schritten zum Gipfel. Daniel kam uns entgegen. Er hatte es geschafft. Wir waren neidisch, aber wussten nun, dass es nicht mehr weit ist. Simon hatten wir das letzte Mal am Gilmans Point gesehen. Ihm ging es nicht gut, aber er war tapfer. Nach endlosen Minuten erreichten wir den Gipfel. Top of Africa, 5895 m, Uhuru Peak am 19. Juli 2012 um ca. 7:30. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Ein Traum wurde war. 
Das Innere des Kraters

Nur leider konnten wir es nicht geniessen. Wir waren zu müde und mussten so schnell es ging aus dieser Höhe weg. Es ging also zurück zum Gilman's Point, wo wir eine Pause machten und ich alles versuchte, um etwas zu Essen in Christiane zu bekommen. Mit mässigem Erfolg. Der Rückweg sollte sehr anstrengend für sie werden. Aber am Ende hat sie alles gemeistert. Simon hatten wir auf dem Rückweg getroffen. Er war völlig weggetreten und wird auf dem Weg nach unten einen Arzt brauchen und weitere 2 harte Tagen haben, aber sich auch wieder erholen. Auf dem Rückweg über das Geröllfeld rutschte ich mehr als das ich lief, was einen schneller runter kommen liess. Erst jetzt sahen wir den gigantischen Aufstieg, den wir in der Nacht bewältigt hatten.
Ich nutzte den teilweise guten Handyempfang um endlich Mutti ein Zeichen zu geben. Sie hatte an diesem Tag Geburtstag und freute sich riesig über den Anruf. Leider hatte sie die ganze Nacht nicht geschlafen, da sie sich Sorgen machte, aber nun wusste sie, dass es mir gut geht und konnte ihren Geburtstag hoffentlich ein bisschen geniessen.

Blick auf die Kibo Huts, das Geröllfeld und den Mawenzi
Der Abstieg war lang und hart, aber machbar. Uns kamen immernoch unheimlich viele Bergsteiger entgegen, die teilweise gleichzeitig losgegangen waren. So langsam waren wir also nicht. Manche schafften es noch, manche auch nicht. Der Vorteil war, dass es nun wärmer war, aber auch gleich richtig warm wurde. Gegen 10 Uhr waren wir wieder im Camp. Eine kurze Pause, eine Suppe und dann hiess es packen und noch einmal 10 km runter auf 3700 m. Das Camp ist nur ein Base Camp. Es gibt nicht viele Betten und auch kein Wasser. Ausserdem sollte man nicht zu lange in diesen Höhen verweilen, da die Höhenkrankheit auch später einsetzen kann.
Ein unheimlicher Kraftakt wartete auf uns. Wenigstens konnte man mit dem guten Gefühl, es geschafft zu haben, laufen. Am Ende sind wir seit fast 36 Stunden wach, haben 21 km zurückgelegt und sind über 1000 m aufgestiegen und mehr als 2000 m Höhenmeter wieder runter gelaufen. Wir wollten nur noch schlafen, aber hielten uns trotzdem bis zum Abendbrot wach, da wir seit dem Morgen nur die Suppe und ein paar Müsliriegel hatten.
Abstieg
Alle 4 teilten wir uns wieder ein Hütte und schliefen tiefer als Babys, da wir nun auch nicht mehr so viel trinken mussten.

Tag 6

Der letzte Tag begann zeitig. Gegen 6 Uhr wurden wir geweckt. Zumindest war unsere Tür offen. Wahrscheinlich hatten wir bei offener Tür geschlafen oder den Weckservice überhört. Die Guides und Träger wollten zu ihren Familien zurück und liessen daher den Tag so früh beginnen. Wir wollten nur noch duschen und ins Bett.
Es ging uns schon deutlich besser. Die Knochen taten weh, aber so langsam erholten wir uns von dem Gipfeltag.  Ein nerviger Weg von fast 20 km Länge und 2000 Höhenmetern begann. Aber wer oben war, muss auch runter. Immerhin wurden wir zum Frühstück mit Pancakes versorgt. Vorbei ging es an der bereits bekannten Natur zu den Mandara Huts und zum Marangu Gate, wo am Sonntag alles begann. Gegen 14 Uhr waren wir endlich da und bekamen die lang ersehnte Urkunde und eine Coca Cola. Im Hotel angekommen wollten wir nur noch duschen, essen und schlafen. Erst jetzt bemerkten wir, dass wir unser Duschbad und Shampoo am ersten Tag im Hotel vergessen hatte. Für die erste Dusche nach 6 Tagen musste also Seife herhalten. Aber danach fühlten wir uns wie neue Menschen. Nach einem Essen und einem Bier mit unseren Guides lagen wir endlich wieder in einem richtigen Bett und mussten nicht frieren. Am nächsten Tag sollte unsere Safari starten. Ein paar Tage Tiere gucken wird uns gut tun.
Daniel, Simon, Christiane und ich mit Guides und Trägern.

Die besten Zitate/Erinnerungen/Dank:

Jambo - Hallo (Suaheli)
Lala Salama - Schlaf schön (Suaheli)
Poa - Cool (Suaheli)
Asante (sana) - Danke (vielmals) (Suaheli)
Karibou - willkommen (Suaheli)
Simba - Löwe (Suaheli)
Hakuna Matata - Kein Problem (Suaheli)
"Christiane, how are you?" - original Guide Godfrey circa 20 mal am Tag, perfekt imitiert durch Daniel
"Alles super duper?" - Guide Godfrey 10 mal pro Stunde perfekt imitiert durch Daniel
"Wie ein german Luwe!" -  Guide Godfrey beschreibt unsere Ausdauer
"Ich sehe was, was du nicht siehst...und es ist schwarz" - Simon, beim Versuch ein Spiel zu spielen in einer endlosen Steppen, nur wir 4 und der Guide
"The women have rights now, it's not good..." - Guide Godfrey in einer Abhandlung über die heutigen Frauen in Tansania
"I will join you in 5 minutes" -  Guide Obdad zu Beginn jedes Tages. Gegen Mittag holte er uns ein.


Ich möchte allen danken, die mich bei dieser Tour unterstützt haben: Es war eine Erfahrung und ein echtes Erlebnis. Ich werde es sicher noch meinen Enkeln erzählen.
Besonderer Dank gilt Christiane, die sich getraut hat, sich mit mir auch dieses Abenteuer einzulassen und mich bis zum Kraterrand geschleppt hat. Super Urlaub und eine schöne Zeit. Du fehlst mir.
Danke auch an Daniel und Simon, die wir am ersten Tag kennengelernt haben und mit denen wir eine witzige und schöne Woche hatten. Ich hoffe, ihr habt eine schöne Rundreise.
 Ausserdem danke ich den Guides und Assistent Guides und Trägern. In unserem Falle besonders Godfrey und Obadia.
Und mein Dank gilt auch allen Freunden und meiner Familie, die mich bei der Vorbereitung unterstützt haben und die Daumen gedrückt haben.
Und Mutti, es tut mir leid, dass du eine Woche nicht geschlafen hast. Ich hab dich so lieb und du weisst ja: Grosse Kinder, grosse Sorgen :)


Safari

Giraffe in der Serengeti
Blick auf den Lake Manyara
Nach der Besteigung des Kilimanjaro ging es direkt am nächsten Tag mit unserem Fahrer Julius und einem Jeep nur für uns von Moshi nach Arusha. Dort wurden wir gebrieft und tranken unseren ersten guten tansanischen Kaffee. Anschliessend ging es zum Lake Manyara Nationalpark, den wir gegen Mittag erreichten. Hier verbrachten wir den Rest des Tages mit Zebras, Elefanten, Nilpferden, Flamingos, Gazellen und Pavianen. Von nun bewegten wir uns nicht mehr auf geteerten Strassen, was ein 5 tägiges Gewackel im Jeep bedeutete, aber auch daran haben wir uns gewöhnt. Die erste Nacht verbrachten wir in der Lake Manyara Serena Lodge. Das beste Hotel auf dieser Strecke war es definitiv. Es lag ausserhalb des Nationalparks auf einem Berg mit Blick über den gesamten Park und den Lake Manyara. In der Lodge selbst trafen wir auf Affen und Gazellen. Es gab einen Pool und wir wurden abends mit einen 5 Gänge Menü verwöhnt.

Ngorongoro Kratersee


Elefanten in der Serengeti
Strasse zum Serengeti
Am nächsten Tag ging es über das Ngorongoro Reservat zum Serengeti National Park. Der Ngorongoro ist ein Krater und auch kein Nationalpark, da in einem Nationalpark keine Menschen ihren festen Wohnsitz haben dürfen. Der Krater ist allerdings Massaigebiet und man sieht die typischen Hütten und vorallem Männer in der traditionellen Bekleidung am Strassenrand. Es dauerte ca. 4 Stunden bis wir in der Serengeti ankamen. Nach dem Lunch verbrachten wir den Nachmittag mit ersten Erkundungsfahrten und sahen Löwen, Giraffen, Sträusse, Gazellen und Elefanten. Die nächsten 2 Nächte sollten wir hier bleiben. In der Sopa Serengeti Lodge gab es ebenfalls einen Pool und sehr gutes Essen inklusive regelmässiger Stromausfälle. Abends wurden in der Serengeti künstlich Feuer gelegt, die das Unterholz abbrennen sollten und grosse Buschbrände verhindern sollten. Dies war ein bizarres Schauspiel und leider wurden wir auch vom Geruch in unserem Zimmer nicht verschont.




Zebra im Ngorongoro
Thomson Gazelle im Serengeti
Nach mehr als 2 Tagen ging es zurück zum Ngorongoro Krater. Die Nacht verbrachten wir in 2300 m auf dem Kraterrand. Es war etwas kühler als gewohnt, aber nichts im Vergleich zum nächsten Morgen. Wir starteten um 6 Uhr und fuhren in den Krater. Ich brauchte sicher 2 Stunden, um mich wieder zu erwärmen. Im Krater sahen wir dann auch Nilpferde, die uns noch auf unserer Liste fehlten. Ausserdem kamen die Tiere viel näher ans Auto, da der Platz im Krater beschränkt ist und sie die Autos gewöhnt sind.

Blick von der Lodge

Fauler Löwe im Serengeti
Krokodil im Serengeti
Nach dem Mittag im Beisein von Nilpferden ging es zurück zur Lake Manyara Serena Lodge mit einige Stopps zum Shopping. Den Abend verbrachten wir am Pool und beim 5 Gänge Menü nachdem für Christiane gesungen wurde, die an diesem Tag Geburtstag hatte. Am nächsten Morgen durften wir etwas länger schlafen, da nur der Rückweg nach Arusha anstand. Hier checkten wir in unsere letzte Lodge ein, die Mount Meru Game Lodge. Die letzten 2 Tage sollten wir hier verbringen. Das Zimmer war ausreichend, hatte aber Fenster, die nicht geschlossen werden konnten, so dass es doch etwas kühl wurde. Einen Tag verbrachten wir im örtlichen Poloclub mit Tennis, Fitness und Relaxen. Den anderen Tag liessen wir uns massieren und packten unsere Sachen, da es am Abend zurück in die Schweiz gehen sollte. Mit KLM ging es von Kilimanjaro Airport über Dar es Salaam nach Amsterdam und Zürich, wo wir gegen 11 Uhr etwas erschöpft ankamen. Insgesamt war die Safari ein schöner Ausklang zur ersten aufregenden Kilimanjaro Woche. Wir haben alle Tiere gesehen, die es in den Parks gibt. Von daher kann ich Tansania nur für Safaris empfehlem. Fazit des Urlaubs: Tansania ist absolut eine Reise wert. Es ist hart die Armut zu sehen, aber die Leute sind so positiv und es ist wahnsinnig interessant von ihrer Kultur und der Geschichte zu hören. Der Kilimanjaro war einmalig und ich kann es nur jedem empfehlen, der den festen Willen hat, es zu schaffen. Leicht ist es nicht, aber dafür ein gigantisches Erlebnis. Die Safari war der krönende Abschluss mit vielen Eindrücken und gutem Essen. Ich werde sicher wiederkommen...


Morgens in Ngorongoro Krater

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